Anfang November ist die Situation im Norden Äthiopiens auch militärisch eskaliert. Für die rund 40'000 Eritreer*innen in der Schweiz bedeutet dies nicht nur, dass sie täglich Angst um ihre ins Tigraygebiet geflüchteten Angehörigen haben müssen, (siehe z.B. diesen Bericht in Watson) sondern die immer offenkundigere Präsenz eritreischer Truppen im Kriegsgebiet zeigt auch, was der gefürchtete Militär- und Nationaldienst für Eritreer*innen wirklich heisst. Wir, der Eritreische Medienbund Schweiz, die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT-Schweiz) und die Aktionsgruppe Nothilfe wenden uns deshalb mit einem dringenden Aufruf an die Schweizer Asylverantwortlichen: Die Wegweisungen von Eritreer*innen aus der Schweiz müssen gestoppt und im Lichte der Situation vor Ort neu geprüft werden. Kopien unseres Appells gehen auch
an den UNO-Sonderberichterstatter für Eritrea, Dr. Mohamed Abdelsalam Babiker
an den UNO-Sonderberichterstatter über Folter, Nils Melzer
an den UNO-Sonderberichterstatter für Migration, Felipe Gonzalez Morales und
an den UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi.
Der Gipfel an Zynismus stellt ein vom Staatssekretariat für Migration (SEM) für den 27. Januar 2021 geplanter Sonderflug nach Äthiopien dar; abgewiesene Äthiopier*innen mitten in der Pandemie in ein derart unsicheres Gebiet zurückzuschicken bedeutet nichts Anderes, als deren physisches und psychisches Wohlergehen wissentlich zu gefährden (s. auch die Medienmitteilungen von Amnesty Schweiz in Deutsch und Französisch). Dieser Medienmitteilung beigelegt sind
der Appell in Deutsch, Französisch und Englisch;
ein Infoblatt zur Entwicklung des Konflikts und zur gegenwärtigen Situation in der Region Tigray und
eine umfangreiche Pressemappe.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Annelies Müller Verein Give a Hand.ch Sandstrasse 5, Erdgeschoss CH-3302 Moosseedorf/BE Tel.: +41 (0)31 850 10 94 Mob.: +41 (0)79 830 57 63 annelies.djellal@giveahand.ch www.giveahand.ch
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